1993:
Gegen den Strom EP
Unsere erste
eigene Platte, welche auch nach dem "That`s Real Underground"
Sampler (1992) die erste Veröffentlichung des Braunschweiger
Labels RAP NATION RECORDS war. Dieser Sampler war eigentlich der
Beginn der Band SUCH A SURGE. Wir jammten damals viel miteinander;
Matthias Lanzer erzählte uns eines Tages, dass er gerne einen
HIP HOP SAMPLER machen würde und ob wir nicht Bock hätten,
ein paar Songs dafür zu schreiben. Wir hatten Lust, steuerten
schnell drei Songs hinzu und wurden dafür von der Presse zerrissen...Ein
paar Monate später nahmen wir die GEGEN DEN STROM EP auf und
alles sollte anders werden...
1992 und `93 spielten wir sehr viele HIP HOP JAMS und unser Schlagzeuger
musste immer ein Drum-Solo spielen, da wir auf diesen JAMS die Ersten
mit Live-Instrumenten waren. Diese Zeit war die Aufbruchszeit der
deutschen HIP HOP Bewegung: immer mehr Bands begannen, ihre Texte
auf Deutsch zu schreiben und ihr eigenes Ding zu machen. Eine Band
aus dieser Zeit waren z.B. die ABSOLUTEN BEGINNER und wir gründeten
mit U-MAN (u.a. SPAX) und den POETS OF PEEZE (heute u.a. Tobitob/
Fünf Sterne und Fettes Brot) die NEW BORN FAMILY, die ein Zusammenschluss
von befreundeten Bands war, mit der Absicht soviel JAMs zu spielen
wie es nur geht. Wenn einer gefragt wurde, trat man nur auf, wenn
die Anderen auch spielen konnten. Die wachsende Infrastruktur der
HIP HOP Szene half uns damals viel, engte uns aber auch schnell
ein, da wie jeder weiß wir nie eine "reine" HIP
HOP Band waren oder werden wollten. Also begannen wir langsam unseren
eigenen Weg zu gehen. Die GEGEN DEN STROM EP entwickelte sich zum
Underground-Hit und verkaufte sich ohne eine Werbeanzeige oder ein
Interview an die 10.000 mal und wird heute sogar als legendär
bezeichnet, was uns schon ein wenig Stolz macht...
1995:
Under Pressure
Nach der STROM-EP
wurde uns klar, dass wir auf einem reinen HIP HOP Label nichts zu
suchen hatten. So trennten wir uns in Freundschaft von RAP NATION
und sagten zunächst, wir bräuchten keine Plattenfirma,
da wir sowieso nicht genügend Songs hatten und ersteinmal in
aller Ruhe viel live spielen wollten...Das taten wir, hatten das
Glück mit solchen Bands wie MUCKY PUP, GUNSHOT und YOUTHU YINDI
auf Tour gehen zu können und in Ruhe Songs zu schreiben. Durch
unseren Erfolg im Underground war es dann kein Problem, ein neues
Label zu finden und wir unterschrieben nach langen und zähen
Verhandlungen über künstlerische Freiheiten bei der EPIC.
Dies war irgendwie ironisch, da das andere Sony Label DRAGNET uns
noch zu GEGEN DEN STROM Zeiten strikt ablehnte!!!
Wir erfüllten uns den Traum in Amiland mit Alex Periales (u.a.
ANTHRAX) zu produzieren und genossen jede Sekunde. Im Nachhinein
wurde uns erst klar, wie luxuriös das erste Album für
eine Band ist, da die Songs innerhalb von 3 Jahren entstehen und
wachsen konnten, was dann bei Nachfolgealben sehr schwer ist, da
man nicht mehr so viel Zeit hat. Wir machten uns damals nur wenig
Gedanken, da wir nie zu hohe Erwartungen hatten, was die Band betraf
und ließen alles auf uns zukommen.
Es entbrannte plötzlich die Diskussion über Verrat an
der Szene und sogenannten "Sell Out", da wir zu einem
Major wechselten und wir mussten in jedem Interview darüber
reden, was uns ziemlich auf den "Sack" ging. Das Schöne
ist, dass wir damals allen sagten, mal schauen wer sein eigenes
Ding macht und in 5 Jahren noch da ist...Nun, wir sind noch da,
die die uns fragten nicht!!! Das Album erschien und wird heute als
eines der Meilensteine im deutschen "Crossover" gefeiert.
Das war wirklich nicht unsere Absicht und wir fragen uns immer,
wenn wir der Vater sind, wer ist die Mutter?
1996:
Agoraphobic Notes
Das schwarze
Album! Die Konsequenz aus eineinhalb Jahren "UNDER PRESSURE
WAHNSINN"! Uns überrollte der Erfolg von U.P. wirklich,
da wir nicht darauf eingestellt waren und es sehr seltsam war, plötzlich
monatelang auf Tour und vermeintlich berühmt zu sein, was bis
heute nicht so wirklich unser Ding ist. Jeder erwartete, dass das
zweite Album den wirklich großen Durchbruch schafft, nur wir
nicht.
Daniel verließ, während der Songwriting-Phase, aus persönlichen
Gründen die Band und wir überlegten, die Band aufzulösen.
Zu unserem Glück stieg ANTEK ein, der ungelogen unser einziger
Kandidat war; hätte er es nicht gemacht, würden wir heute
das hier nicht schreiben, da es nur ein Album gegeben hätte...
AGORAPHOBIC NOTES wurde natürlich sehr durch die Zeit geprägt,
die nicht wirklich hell war und wurde so zu einem Anti-Statement.
Wir sagten vor Erscheinen schon jedem Journalisten, dass das Album
im Gegensatz zu UNDER PRESSURE floppen würde, was uns keiner
glaubte (auch die EPIC nicht) und es verkaufte tatsächlich
nur die Hälfte...Das war aus unserer Sicht die Rettung...Wir
waren raus aus dem "Trend-, Teenie-, Medien- Kreislauf"
und machten einen großen Schritt in Richtung einer Band, die
man ernst nehmen muss!!!
AGORAPHOBIC NOTES war unser "Verarbeitungsalbum" und ist
wahrscheinlich bis heute sogar das wichtigste SUCH A SURGE Album.
Sehr schön war außerdem die Produktion des Tracks "DAS
NETZ", mit dem wir es geschafft haben, dass damalige strikte
Underground-Vertreter (DJ STYLEWARZ, NO REMORZE, MC RENE) auf den
vermeintlichen Kommerz (MICHI BECK) trafen, es aber kein Problem
war, da SURGE neutrales Land darstellten. Das ist heute noch so,
wir gehören weder zur HIP HOP-, noch zur METAL- oder HARDCORE-Szene,
genießen dort aber Respekt, da wir immer unser eigenes Ding
gemacht haben.
1998:
Was Besonderes
Nach AGORAPHOBIC
NOTES gönnten wir uns erstmal eine Ruhepause, gründeten
PAIN IN THE ASS, nahmen im Sommer`97 bei einem Freund im Keller
12 Songs auf und brachten das per Tape mit fotokopiertem Cover auf
300 Stück limitiert heraus...alles so wie früher! Wir
trennten uns von unserem Management und begannen SURGE MUSIC aufzubauen,
um in Zukunft alles in eigener Hand zu haben. Wir sind bis heute
der Ansicht, dass wir am Besten wissen, was wir denken und nicht
irgendwelche "Marketing-Heinzels", die einem die ganze
Zeit versuchen zu erzählen,was denn gut für die Band sei...
Die Zeit nach A.N. war großartig für uns, da plötzlich
jeglicher fremde Druck und die Erwartungen verschwunden waren. SUCH
A SURGE hatte keiner mehr auf dem Zettel. WAS BESONDERES wurde vielleicht
auch aus diesem Grund das freundlichste SURGE-Album und brachte
uns mit einem Donnerschlag zurück. Nach DJ ROYAL Ts Ausstieg
im Herbst `96 übernahm DJ STYLEWARZ als Gast-DJ seinen Platz
und begleitete uns auch auf etlichen Touren. THOMAS D kam um den
Track "LEBEN" mit uns zu machen, welches echt cool war,
da es auch gerade in seiner "Wohnmobil-Phase" war und
die Kooperation mit den Vierern nach Michi und unserer Version von
"Populär" (1996 Fanta 4 / "Populär"-Maxi-B-Seite)
fortsetzte.
Es soll ja viele Menschen geben, die denken, dass W.B. unser Debut
ist bzw. war, da sie uns erst durch "Jetzt ist Gut" kennengelernt
haben...Schon irgendwie lustig, da wir das ja alles schonmal hatten.
W.B. wurde sehr erfolgreich, aber dadurch, dass wir aus den Fehlern
bei U.P. gelernt hatten, wussten wir diesmal damit umzugehen. Ein
weiteres schönes Erlebnis war, als HERBERT GRÖNEMEYER
anrief, um uns auf seine "BLEIBT ALLES ANDERS" Tour einzuladen...Nach
kurzem Nachdenken stimmten wir zu und werden diese Bilder nie wieder
vergessen...es war einfach fantastisch.
1999:
Tropfen EP
Wir hatten einfach
keine Lust, ein neues Album zu machen, da wir prinzipiell sehr viel
Ruhe für das Songwriting brauchen und nicht zwischen Touren
etc. viel schreiben können...Wir sagen immer, das Leben muss
ersteinmal die Songs schreiben, sonst könnten wir uns ja nur
von Touren beeinflussen lassen und das wäre vielleicht auf
die Dauer langweilig...Wir wollten aber unbedingt zur WARPED TOUR
ein Lebenszeichen geben und nutzten dies auch gleich zur Vorstellung
von PAIN IN THE ASS und dem Soloprojekt von Olli: ORIGINALTON. Tropfen
war der erste Song aus dem SURGE-EFFEKT und sollte auch gleich zeigen,
dass wir noch immer fähig sind, uns weiterzuentwickeln...
2000:
Der SURGE-EFFEKT
Die ersten 3
Platten stellen für uns einen geschlossenen Kreis dar...Jedes
Album hat den Weg konsequent fortgesetzt und weiterentwickelt. DER
SURGE-EFFEKT ist der Kreis um den Kreis...Aus unserer Sicht ist
es das stärkste Album was wir je gemacht haben, da es Elemente
aus allen Schaffensperioden vereint und trotzdem eine Weiterentwicklung
in sich hat. Wir haben sehr lange und konzentriert an diesem Album
gearbeitet und mutierten fast zu übertriebenen Perfektionisten,
wahrscheinlich war das dann auch der Grund für den Ausbruch
mit PITA. "CHAOS" hätte auch zu U.P., "SHOT
MYSELF" zu A.N., "GIB MIR MEHR" zu W.B. usw. gepasst.
"TROPFEN" , "BEI MIR" usw. repräsentierten
das neue Gesicht.
Desweiteren schauten FERRIS und die SPEZIALIZTZ vorbei und machten
das "CHAOS". FERRIS kennen wir auch schon fast seit unseren
Anfangstagen und es war nur eine Frage der Zeit, dass wir endlich
mal einen Song machen (hat sich jetzt ja auf seiner Platte auch
fortgesetzt). Produziert wurde der S.-E. von Wolfgang Stach, den
wir bei der Zusammenarbeit zur "NIE MEHR LOVESONGS"-Maxi
kennengelernt hatten und der auch schon die "TROPFEN"-EP
produzierte. Der SURGE-EFFEKT schließt für uns das erste
SURGE-Buch ab.
Mit dem S.-E. spielten wir wie immer unzählige Konzerte und
Festivals und uns wurde schnell klar, dass wir nach nunmehr neun
Jahren mal eine Pause bräuchten und somit entschlossen wir
uns, das Jahr 2001 ohne SUCH A SURGE zu verbringen.
2001: PAIN IN THE ASS: sPain
Wir gingen Ende
2000 nach Spanien, um in 14 Tagen das offizielle PAIN IN THE ASS
Debut "sPain" zu komponieren, welches wir dann im Frühjahr
2001 in Köln aufnahmen und (nach vielen Jahren) auch selbst
produzierten, W. Stach hat es dann abgemischt. PITA schaffte es
sogar in die Album-Charts, was wieder ein Zeichen dafür war,
dass es auch anders geht...schließlich kam PITA ohne großes
Marketing und Single-Auskopplung aus.
Bei dem PITA-Album war für uns wichtig, alles "runter
zu reduzieren": spontanes Songwriting, wenig Aufnahmezeit,
wenig Technik etc.. Wir wollten halt mal wieder ein echtes "Rock`N`Roll"
Album mit all seinen Fehlern machen, welches nicht so perfektionistisch
ist wie SURGE-Alben. Es war auch wie ein TÜV für uns,
um zu sehen, ob wir dazu auch noch fähig sind... Glücklicherweise
bestanden wir den Selbsttest und sind jetzt wieder frisch für
neue SURGE-Aufgaben.
Ansonsten nutzten alle Bandmitglieder die Pause, um an ihren eigenen
Sachen zu feilen.
2002: 10 Jahre
...und nun also
die Platte zum 10-jährigen. Über den Sinn oder Unsinn
einer solchen Platte kann man wirklich streiten...Fakt ist, dass
sie eine schöne Zusammenstellung aller Schaffensperioden und
Projekten beinhaltet und wir die ersten SURGE Songs nach anderthalb
Jahren geschrieben haben, welche als Bonus auf der CD sind. Außerdem
haben wir uns nochmal "KOMA" vorgenommen, da er aus unserer
Sicht immer einer der besten SURGE Songs war und wir ihm ein neues
Gesicht geben wollten...Wir glauben, das ist uns gelungen. Die Zusammenstellung
war echt stressig, da wir uns vor allem auch beim Artwork, das wir
mit Freunden selber machen, echt Mühe gegeben und Tonnen von
Fotos zusammengeschleppt haben. Das erste Buch ist nun endgültig
zu!!!
Dieses Jahr werden wir dann auch endlich wieder auf die Bühnen
zurückkehren und in Ruhe an einem neuen Album arbeiten, das
dann vielleicht Ende 2002 erscheinen wird. Schau`n wir mal, was
in der Zukunft so passieren wird...
Auf jeden Fall
dank an alle, die uns in den letzten 10 Jahren unterstützt
haben!!!
top
|